Was ist eigentlich der Reiz, wenn man sich mit uralten Funkgeräten, also mit "altem Glumpert", wie es manche nennen, beschäftigt ? Also die Sparsamkeit, oder gar der Geiz ist es sicher nicht, denn das "oide Gfrast" kostet sehr oft mehr als manches High-End Gerät ! Was aber ist es dann ? Ich kann natürlich nur von mir selber reden und da ist es einmal die Faszination, die von der alten Technik ausgeht, wie akribisch sauber da vor allem die alten deutschen Militärgeräte gebaut wurden. Welcher mechanische Aufwand hier bei den Chassis betrieben wurde, wenn etwa im Leichtmetall die kleinen Innengewinde mit gegossen wurden. Oder wie viele Kondensatoren mit verschiedenen Temperaturkoeffizienten zB im VFO des deutschen S10K, dem Flugzeug-Kurzwellensender aus dem FuG10 parallel geschaltet wurden, um diese wirklich bemerkenswerte Frequenzstabilität zu erreichen. Wie hat man es vor gut 80 Jahren bei Rohde und Schwarz geschafft, einen VFO für den „Samos“, also das FuMB 4, zu bauen, dessen Skala nach so langer Zeit immer noch haargenau stimmt ? Dieser Radar-Warnempfänger für die deutschen U-Boote hat immerhin einen Frequenzbereich von 90 bis 470 MHz ! Wenn man so einen sein Eigen nennt, dann kann man es schon in Kauf nehmen, dass die ZF-Bandbreite für den UKW-Rundfunk zu schmal und für den FM-Amateurfunk zu breit ist. Werden unsere SMD-bestückten, Mikroprozessor gesteuerten, supermodernen Geräte in 80 Jahren auch noch funktionieren ? Wird man sie noch reparieren können, oder sind sie schon lang vorher „altes Glumpert“ ? Gibt es sie überhaupt noch ? Oder wurden sie längst weggeschmissen ? Ich habe heute schon das Problem, SMD-Bauteile optisch nicht zu erkennen. Habe ich einen Widerstand, ein C, ein L, oder eine Diode vor mir ? Oder gar eine ordinäre Sicherung ?
Das eine ist vielleicht ein Transistor, weil er drei Anschlüsse hat. Aber wie tausche ich diesen IC mit seinen 40 Beinchen ? Da lobe ich mir das alte Glumpert: Beispiel: Röhre 4, ZF-Verstärker: Röhre ok, Heizspannung vorhanden, auch die Anodenspannung passt. Die Gitterspannung und der Anodenstrom nicht, also schauen wir W (wie Widerstand) 19 an....aha, da haben wir es ! Das ist Technik, die man versteht, Technik zum Angreifen - wenns nicht gerade die Anodenspannung vom Sender ist, hi !
Sonntag am Morgen auf 80 m: Na also, der Sende-Empfänger für die Kriegsmarine von Hagenuk (Ha5K39) läuft wieder. TX und RX werden getrennt abgestimmt. Der Empfänger ist ein 1V1, also 1 HF-Stufe, 1Audion und 1 x NF-Stufe. Der Sender ist zweistufig. Im VFO sitzt eine RV12P2000, die die HF erzeugt und auch gleich verdoppelt und an die RL12P10 in der Endstufe weitergibt. Hier kommen dann 5 Watt heraus. In CW als reiner Träger, oder eben in AM. Die Modulation wird mit einem originalen Kohlemikrofon erzeugt. „Feind hört mit !“ steht in roter Farbe drauf. Feinde hab ich hoffentlich keine, ich würde mich aber freuen, wenn mich überhaupt jemand hören sollte. Ein deutscher OM ruft beharrlich CQ 80, er kommt stark an bei mir, das könnte was werden. Ich stelle Frequenz- und Rückkopplungsregler auf beste Sprachverständlichkeit und drücke mit dem Daumen den Einpfeifschalter, drehe gleichzeitig den Sender-VFO auf Schwebungsnull. Hiiiiiuuuh machts im Kopfhörer, ich bin drauf. Jetzt die Sendetaste und die Antennenkopplung auf maximalen Strom und los geht’s mit 5 Watt HF. Er hört mich, gibt mir 5 und 7, meint meine Modulation sei etwas seltsam, irgendwie gepresst, ignoriert aber meinen Einwand betreffend Kohlemikrofon und AM mit vollem Träger. Ich könnte vor Freude in die Luft springen, satte 200 km habe ich überbrückt und der OM hat nicht bemerkt, dass ich mit beiden Seitenbändern und vollem Träger unterwegs war. Seltsame Modulation! Vor lauter Begeisterung gebe ich ihm 59+30, obwohl ich gar kein S-Meter habe. Er soll sich ja auch freuen.
So, und jetzt nehmen wir an, ich hätte dieses QSO mit meinem IC-706 oder ähnlichem mit 100 Watt und in SSB gefahren. Wie groß wäre da wohl die Freude gewesen, wenn man mich gehört hätte ?
Irgendwie scheint mir, dass der Reiz und die Freude an Funkverbindungen überhaupt im gleichen Maß abnimmt, wie die technische Vollkommenheit der Geräte zunimmt. Da können sich doch gleich 2 Super-Transceiver mittels irgend eines Digi-Modes miteinander unterhalten. Es muss ja sowieso alles digital sein ! Wozu braucht man da noch YLs und OMs ? Und: wer unbedingt reden will, der soll halt sein Handy benutzen.
Aber zurück zur Freude an Funkverbindungen. Wenn ich mit 1 kW in den USA gehört werde, dann wird’s mich weder sehr wundern noch freuen. Wenns aber mit 5 Watt und einem uSDR-TRX funktioniert hat, dann schauts anders aus. Oder mit einem Eigenbau-Gerät, oder mit einem Eigenbau-QRP-Gerät, oder mit altem Glumpert, das den 2. Weltkrieg irgendwie überlebt hat. Das solltet ihr einmal probieren. Freude garantiert ! Aber werft die moderne KW-Kiste nicht gleich weg. Sie ist gut zu gebrauchen, zum Beispiel zum gut hörbaren Ankündigen eines Sendeversuches mit dem alten Glumpert ! Und nicht gleich die Nase rümpfen und die Bandbreite der AM-Aussendung kritisieren, wenn sich auf dem betreffenden Band ohnehin sonst grad nichts rührt. Die Bezeichnung „Versuchssenderverband“ weist wohl darauf hin, dass auch Versuche erlaubt sind. Wie zB bei einer der letzten 160m Aktivitätsrunden. Da hat mir Martin, OE3EMC, der AMRS-Präsident, ein Video geschickt, wo sein S-Meter tatsächlich 25 dB über S9 anzeigt, während ich mit altem Glumpert (umgebauter Lo40K39) und 20Watt in AM sende. Da war der nächste Luftsprung fällig, Wie auch vor einiger Zeit, als ich meine 400 mW CW-Signale des 83-jährigenTornFub1 auf 80 m über 660 km vom Web-SDR in Twente zurück gehört habe.
Sollte nun jemand neugierig geworden sein und mehr wissen wollen, dann sollte er vielleicht meine HP (oe5awl.at) besuchen, oder auf youtube„oe5awl1“ eingeben. Da wimmelt es von altem Glumpert.
73de OE5AWL, Gust
Eine Kleinigkeit hab ich beim obigen Artikel für die QSP vergessen: Als wir in der ersten
Nacht von Tunis nach Süden fuhren, wurden wir um ca 0200 Uhr auf einer Kreuzung von
2 Wüstenstrassen angehalten. Polizisten oder Soldaten, das war nicht zu erkennen. Aber wir wurden lautstark zum Aussteigen aufgefordert. Eine Unterhaltung mit den Kerlen, die
alles andere als vertrauenswürdig aussahen und alle Kalshnikows AK 47 trugen, war weder auf Deutsch, noch auf Englisch möglich. Da deutete Clemens auf mich und sagte "Colonel". Der Chef der Truppe schrie etwas, salutierte - ich natürlich auch- und einer seiner Männer rannte in eine Hütte in der Nähe. Er kam mit einer Schüssel Datteln daher, der Kommandant überreichte sie mir. Nach einmal salutieren, Stein vom Herzen und weiter gefahren
Links oben im Bild die Rückseite des runden Voltmeters. Rechts davon ein blanker Draht, der vom Poti nach Masse führt. Und dieser Massepunkt wird von einer der vier Befestigungsschrauben des Voltmeters gehalten.
Schraube von außen nachgezogen und alles war wieder in Ordnung !
Mit einer „normalen“ Station habe ich den OE-Contest ja schon häufig bestritten, aber ich hatte mir einen Micro-SDR-TRX zugelegt und wollte nun mit den 3 Watt HF mein Glück versuchen. Natürlich sind aber gleich am Anfang wieder Probleme mit dem Computer aufgetreten, weil dem das – wirklich super gute ! -Logprogramm von OE5KRN anscheinend als gefährlich erschienen ist. Nachdem ich ihm das ausgeredet hatte, bin ich mit gut 30 Minuten Verspätung in den Contest eingestiegen. Das CQ-Rufen habe ich den anderen überlassen, mit meinen 3 W hatte ich da wenig Hoffnung, aber auf die CQ-Rufe habe ich natürlich geantwortet und so hatte ich am Vormittag nach zwei völlig unhektischen Stunden immerhin alle Bundesländer mit 28 Bezirken im Log. Abgesehen von den „Standard“ 59 Rapporten gab es natürlich doch einige Rückfrage bezüglich Rufzeichen und Bezirkskenner, aber auch die 59+ zB von OE9MON und „ehrliche 59“ vom „Großen Bruder“ OE7GB haben mich erfreut. Am Nachmittag ist es dann auf 40 m ganz gut gegangen, vor allem die Rapporte aus OE9 waren mit den 3 W Sendeleistung überraschend gut ! Damit wars dann um 1800 Lokalzeit schnell vorbei und der ganze Tross hat sich wieder auf 80 m versammelt. Nach genau 100 QSOs im Log und 9900 Punkten hat es dann gereicht. Also, wenn es sein muss, kann man auch mit wenig Leistung zumindest dabei sein. Mich fasziniert das Gerätchen mit den 8 KW-Bändern, das außer der Antenne alles eingebaut hat, was zum Funken notwendig ist, also auch Mikrofon, PTT-Taste und einen Akku, der ohne Probleme den ganzen Contest durchgehalten hat ! Sogar ein CW-Decoder ist eingebaut. Nur einen externen Lautsprecher habe ich mir wegen der Tonqualität vergönnt.
73 de OE5AWL, Gust
Hier gehts zum Artikel !
Das hat mich die längste Zeit genervt. Bei der Teilnahme an der AMRS-Runde mit meinem Marinefunkgerät Bj 1943 von Hagenuk hörte ich im Kontrollempfänger bei Drücken der PTT-Taste immer einen hohen, immer tiefer werdenden Heulton, der schließlich nach ca 1 Sekunde auf Schwebungsnull ging. Es ist immerhin kein SSB-Gerät, sondern ein AM-Sender mit einer RV12P2000 im VFO und einer RL12P10 in der Endstufe. Dass dann noch mit Frequenzverdoppelung gearbeitet wird, hat zur Folge, dass die Frequenzdrift auch verdoppelt wird ! Also messen wir einmal Anoden und Gitterspannung am VFO. Da haben wir schon den Salat: beide ändern sich kräftig, wenn ich die Sendetaste drücke. Dieser Sache gehe ich nach und finde zwei verkohlte Widerstände, über die die Spannungen zur Röhre geführt werden. Nur: beide haben ihren Sollwert von 10 Kiloohm ! Der Hund liegt also wo anders begraben. Mir wirds zu dumm und ich führe die korrekten Spannungen aus einem stabilisierten Netzteil von außen zu. Und es macht weiterhin hiiiiuuuuu ! Obwohl die Spannungen stehen wie ein Bock läuft der VFO !
Die "Profis" habens sicher schon längst kapiert und hätten längst die VFO-Röhre getauscht. Ich bin halt ein wenig begriffstütziger und habs erst jetzt begriffen. Neue 2000-er eingesetzt und jetzt steht auch der VFO. Es hat sich ausgeheult und der Ha5K39b macht mir noch mehr Freude !
Im Anschluss ein paar Bilder vom Innenleben.
Jedes Jahr findet am letzten Oktober-Wochenende der weltweit größte Funkwettbewerb auf den traditionellen Kurzwellenbändern statt. Angeblich nehmen im Schnitt 35000 Funkamateure daran teil. Innerhalb von 48 Stunden sollen dabei möglichst viele Verbindungen mit möglichst vielen Ländern „gefahren“ werden. Dass hier vor allem die Ausbreitungsbedingungen eine große Rolle spielen, ist logisch. Das heißt, dass etwa im Sonnenflecken-Minimum die Ausbeute bescheiden sein wird. Davon konnte heuer eindeutig NICHT die Rede sein. So waren einige relativ nahe europäische Stationen kaum zu verstehen, weil ihre Signale nicht nur am direkten Weg ankamen, sondern auch von der Rückseite rund um den Erdball sehr stark einfielen. Da hatten sie natürlich einen gewisse Verzögerung drauf, die zu einer Art „Echo“ führten. Dazu kam dann noch einen Anzahl von Leistungsfetischisten, die ihre Sendeendstufen so „überfahren“ haben, dass über das ganze – vor allem das 20 m – Band ein störendes Splattern zu hören war, das dann die schwachen Stationen untergehen hat lassen. Etwas besser war es am 15 und am 10-Meterband. So habe ich die meisten Verbindungen auch auf 21 bzw 28 MHz getätigt, war aber von den 48 Stunden nur etwa 6 Stunden aktiv. In dieser Zeit habe ich folgende Länder erreicht: Russland, Israel, Georgien, Doha, China, Thailand, Hongkong, Japan, Indien, Griechenland, Zypern, Aserbaidschan, Arabische Emirate, Saudi-Arabien, Türkei, Finnland, Portugal, Spanien, Brasilien, Australien, Serbien, Teneriffa, Reunion, Island, USA, Argentinien, Kuba, Kanada, Trinidad und Tobago, Aruba, St. Vincent, Cap Verde, Madeira, Namibia, Norwegen, Slowenien und Italien. Da ist es schon wohltuend, wenn etwa zwischen den vielen QSOs auf Englisch Werner, V51JP aus Windhuk in Namibia, oder HZ1HZ, Laila aus Saudi-Arabien, auf Deutsch zurückkommen. Wer kann schon erwarten, dass die einzige Frau, die in Saudi-Arabien überhaupt funken darf, gleich „Servus“ zu dir sagt. Naja, sie hat ja auch ein OE-Rufzeichen. Immer wieder schön auch, wenn man am Globus eine eher unbekannte Insel, wie etwa Reunion, Aruba, oder St. Vicent sucht und findet ! So wars wieder ein schöner Contest, wenn auch ohne den Willen, vorne dabei zu sein !
NACHSATZ: auf die besondere Sonnenaktivität wurde hier hingewiesen:
https://www.24hamburg.de/welt/sonnensturm-trifft-am-31-oktober-auf-die-erde-hoechste-warnstufe-von-nasa-91085253.amp.html
Wir verbringen jedes Jahr etliche Tage auf der Saileralm bei Kleinreifling. Beim Versuch, per Internet Informationen über diese Alm zu finden, bin ich auf den folgenden Link gestossen, der sich um UFO-Sichtungen in den 1960-er Jahren dreht.
https://www.google.de/search?q=Saileralm+Ufo+Sichtungen&sxsrf=AOaemvJeDLgy3R4FLcgKJxwP-xYA8F-F7g%3A1635321123288&ei=IwV5YaPfEMWZkwXRgInAAg&ved=0ahUKEwjj_JX1jerzAhXFzKQKHVFAAigQ4dUDCA4&uact=5&oq=Saileralm+Ufo+Sichtungen&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAM6BwgjELADECc6BwgjEK4CECc6BwgjEOoCECc6BAgjECc6CAgAEIAEELEDOgsIABCABBCxAxCDAToLCC4QgAQQxwEQ0QM6BQgAEIAEOgsILhCABBDHARCjAjoECAAQQzoHCAAQsQMQQzoKCC4QsQMQQxCTAjoKCC4QxwEQowIQQzoICC4QgAQQsQM6CwguEIAEEMcBEK8BOg4ILhCABBCxAxDHARCjAjoFCC4QgAQ6BAguEEM6DgguEIAEEMcBEK8BEJMCOgoILhCxAxAKEJMCOgQIABAKOgoILhDHARCvARAKOgQIABANOgoILhDHARCvARANOgQILhANOg0ILhDHARCvARANEJMCOgcIABDJAxANOggIABAIEA0QHjoHCCEQChCgAUoECEEYAVCZ9MMEWIGaxQRgqLHFBGgCcAB4BYAB0AqIAa9pkgEPMC4xLjYuMi43LjYuMS4zmAEAoAEBsAEKyAEBwAEB&sclient=gws-wiz
Ich habe keine Ahnung, was an der Sache dran sein könnte. Eigene Wahrnehmungen zu diesem Thema eben so wenig. Nur eines ist sicher: Das Gebäude, das das Foto in dem Artikel zeigen soll, ist NICHT die Saileralm, sondern eine namenlose Hütte, ca 100 m von der Saileralm entfernt. Unten das richtige Bild !
Militärische HF-Manpacks, also tragbare KW-Funkgeräte sind auch bei Funkamateuren im Trend, besonders für Fieldday oder auch SOTA-Aktivitäten. Aber was sollte man sich anschaffen, die Auswahl ist ja nicht gerade gering ? Eines gleich vorweg: „Tragbar“ ist ein sehr relativer Begriff. Nimmt man etwa ein PRC-2200 vom israelischen Hersteller Tadiran, so kommt man mit Funkgerät samt Reserveakku, Zusatzlautsprecher und Antennen in einem leichten Kunststoffkoffer ohne Weiteres auf 22 kg. Auch die anderen Geräte, auf die ich hier eingehen will, sind alles andere als leicht. Und für Funkamateure haben sie alle den gleichen Nachteil: sie alle werden nicht über einen üblichen VFO abgestimmt, sondern die – im Militärjargon „befohlene“ - Frequenz wird über Dekadenschalter bzw beim PRC-2200 über eine Tastatur eingegeben. Hat auch seinen Vorteil, nur das „Übers Band drehen“ und hören was los ist, wär schon was anderes ! Das ist noch mit den WK II- Geräten gegangen, wie dem TornFub1 (ca 500 mW, 3,0- 5,5 MHz, 22 kg, der Zubehörtornister ebenso). Und wer den 15 W.S.E.b tragbar nennt, der heißt entweder Schwarzenegger oder er hat einen Vogel. Hier soll`s um relativ „moderne“ Geräte gehen, nämlich um das SEG 15 der NVA, das PRC-320 der Briten, das deutsche AEG SE6861 und eben das israelische PRC-2200. Abgesehen vom SEG 15 (1,6 – 12 MHz) überstreichen alle Geräte einen Bereich von ca 1,5 bzw 1,8 bis 30 MHz in 100 Hz-Schritten. Das SEG-15 kann auf beiden Seitenbändern mit 3 bzw 15 W arbeiten, das PRC-2200 ist auf 5, 10 und 20 W schaltbar, beide Seitenbänder, AM und CW vorhanden, das SE6861 arbeitet von 1,5-30 MHz auf CW, LSB und USB mit 2 und 20 W, das PRC-320 hat original nur USB, AM, CW und wahlweise 3 oder 30 W. Die Unterschiede in der Sendeleistung sind in der Praxis zu vernachlässigen. Interessanter sind da schon die serienmäßigen Antennentuner. Automatisch werden die Stabantennen nur beim SE6861 und beim PRC-2200 abgestimmt. Das geht bei den beiden anderen Geräten händisch. Das spielt beim stationären Betrieb wenig Rolle, beim „pedestrian mobile“ schauts anders aus: Gerät von Rücken auf den Boden oder Tisch, Frequenz eingestellt, Antenne auf maximalen Strom abgeglichen, Gerät auf den Buckel und los geht’s. Schön wärs, aber die Antenne hat sich ordentlich verstimmt. Die Automatiktuner gleichen das ohne weiteres Zutun des Funkers aus. Alle 4 Geräte können auch im Gehen und mit Stabantennen betrieben werden. Stromversorgung: SEG-15: wahlweise Netzteil, Batteriekasten mit 20 Monozellen, externe Versorgung mit 24 V DC oder auch über 12 V DC und Spannungswandler AEG SE6861: 24 V DC Akkupack, je nach Größe 1 oder 5 Ah, Ladebuchse für die Akkus vorhanden, über die gleiche Buchse kann auch extern mit 24 V versorgt werden, auch Laden während des Funkbetriebs möglich PRC-320: 24 V DC Akkupack, je nach Größe 1 oder 5 Ah, Ladebuchse für die Akkus nicht vorhanden, der Akku kann auch mit einem Handgenerator geladen werden. Diverse Ladegeräte sind verfügbar. Abgesetzter Betrieb mit ca 2 m Kabel zwischen Funkgerät und Akku möglich. PRC-2200: 4 Ah-Spezialakku (NiCd) mit 12 V im Gerät integriert, keine Ladebuchse. Ladegerät als Zubehör erhältlich. KEINES der Geräte hat einen eingebauten Lautsprecher, alle werden über einen Handapparat bedient. Bedienung: hier geht die Schere weit auseinander: ein römischer Einser fürs SE6861, weil watscheneinfach und sehr guter Automatiktuner ! Ein Zweier fürs SEG-15, aber das geht halt nur bis 12 MHz, ein Zweier fürs PRC-320, weils original nur das obere Seitenband hat. Keine Note fürs PRC-2200. Das kann zwar viel, aber ohne Handbuch kannst du den Kasten vergessen. Man kann 20 Kanäle mit allen Parametern speichern, aber ohne Beschreibung wird die Umschaltung des Seitenbandes schon ein fast unlösbares Problem. Außerdem kann mit mit einfachem Tastendrücken die QRG immer nur um 1 kHz verstimmen, während das bei den anderen Geräten um 10 und 1 MHz, weiters um 100, 10, 1 Khz und auch um 100 Hz geht. Da kannst du dann raten, ob du um 400 oder um 700 Hz höher oder tiefer die QRG neu eintippst, wenn eine SSB-Station nicht genau aufs letzte kHz abgestimmt hat. Fürs Militär und die „befohlene Frequenz“ ist das aber vermutlich ok und sogar gewünscht. Der – für mich – eindeutige Sieger: das SE6861. Reinhold Messner hatte für seine K2 Expedition 3 Stück von AEG bekommen. Er war von den Geräten so begeistert, dass er nur 2 zurückgegeben hat. Eines sei ihm in „eine Gletscherspalte gefallen“. Ich kann ihn verstehen !
Aus dem "virtuellen Telefunken Museum"
Das Gerät SE 6861 mit einer besonderen Geschichte - Die Manpack-Story Anlaesslich einer Geraete-Demo bei einem interessierten Kunden bezüglich der Tauglichkeit unter harten Einsatzbedingungen haben wir von Telefunken uns einmal etwas besonderes einfallen lassen: Die Kommunikation mit der Gegenstation auf Kurzwelle mit der auf nur 2 W reduzierten Leistung im Einseitenbandbetrieb war bereits erfolgreich demonstriert. Dabei stand das Funkgeraet auf dem Kotfluegel eines Geländefahrzeugs. Wir standen in einigen Metern davon entfernt. Auf einen Wink von mir startete der Fahrer den Motor und setzte das Fahrzeug abrupt ein paar Meter zurueck, sodass unser Geraet auf den Boden prallte. Nicht genug damit wechselte der Fahrer in den Vorwaertsgang und fuhr mit einem Vorderrad ueber das Manpackgerät hinweg. Alle Umstehenden standen da mit verdutzten Gesichtern. Wie selbstverstaendlich ging ich (innerlich war ich mir gar nicht so sicher) zu dem Geraet, stellte es wieder auf, ergriff die Sprechgarnitur und setzte die Kommunikation mit der Gegenstation fort, als wenn nichts gewesen wäre. Zurück bei der Truppe sagte ich mit einem Grinsen : That‘s German quality, made by Telefunken! [Fritz Arends, Rolf Meissner]
Die beschriebenen Versuche des Adolf Slaby und seines Assistenten Graf Arco müssen 1897 - 1898 stattgefunden haben. Als Sponsor dahinter stand die Fa. AEG, die sich schließlich 1903 mit Siemens - Halske zu Telefunken (Gesellschaft für drahtlose Telgraphie m.b.H. System Telefunken) vereinigte. Deren Leitung übernahm Georg Graf von Arco.
Stromversorgung des FuSprech f: siehe unter Energie-Stromversorgung SEUa1
Hier gehts zum Artikel:
Hier gehts zum Artikel:
Der über die "Dropbox" - weiter unten - abrufbare Artikel ist auch in einer Aussendung des Marinefunkerclubs Austria (MFCA) erschienen: https://www.marinefunker.at/e-News/e-news%202020-11.pdf
Einen angeblich auf den deutschen U-Booten mitgeführten "Funkprüfer F2" bzw die Beschreibung davon findet ihr unter "Sonstige Technik, Messgeräte"
Hier gehts zum Artikel:
Weitere Details zu U-198 findet man hier:
http://www.denkmalprojekt.org/u-boote/uboote_wk2/wk2_u198.htm
Hier gehts zum Artikel:
Sehr geehrte Damen und Herren !
Auf Ihre Anfrage, wie ich bei einem einzigen Unfall so viele Verletzungen erleiden konnte, teile ich Ihnen mit:
Ich bin Funkamateur. Am Tage des Unfalles war ich mit Antennenarbeiten auf meinem ca 20 m hohen Gittermast beschäftigt. Im Laufe des Tages habe ich ca 80 kg Werkzeug und Material in den Mastkorb hinaufgetragen. Als ich mit den Arbeiten gegen 1700 Uhr fertig war, lud ich Werkzeug und Material in einen großen Blecheimer, den ich mit einem Seil über eine Umlenkrolle zum Mastkorb hochgezogen hatte. Das andere Seilende hatte ich am Boden mit dem Gittermast verknotet. Ich stieg hinunter, löste den Knoten und wollte den Eimer herunterlassen. Hier darf ich an meine Krankengeschichte erinnern, in der mein Gewicht mit 70 kg angegeben ist. Während nun der Eimer mit den 80 kg Material nach unten fuhr, ließ ich das Seil nicht los und bewegte mich mit zunehmender Geschwindigkeit nach oben. Ich war schon zu hoch, als dass ich mich loszulassen getraut hätte. In 10 m Höhe begegnete mir der Eimer mit dem Werkzeug. Ich vermute, dass der Nasenbeinbruch von dieser Begegnung stammt. Meine Fahrt nach oben ging weiter und so gelangten meine Finger schließlich in die Umlenkrolle. Hier dürften die Handverletzungen entstanden sein. Ich war so geistesgegenwärtig, das Seil nicht loszulassen, aber in diesem Moment schlug der Eimer auf dem Erdboden auf, wobei der blecherne Eimerboden durchbrach. Jetzt war ich wesentlich schwerer als der Kübel und ich sauste sehr zügig nach unten, immer noch das Seil festhaltend. Auf halber Höhe kam mir von unten wieder der Eimer entgegen, wobei vermutlich die Abschürfungen an beiden Beinen entstanden. Als ich in der Folge auf dem Boden mitten in meinem Werkzeug aufschlug – vermutlich brachen dabei meine Beine – verließ mich meine Geistesgegenwart und ich ließ das Seil los. Die Gehirnerschütterung wird wohl vom Eimer stammen, der mich in der Folge am Kopf traf.
Ich hoffe, damit Ihre Fragen beantwortet zu haben !
BABYLON der ultimative Digi-Mode - vielleicht es es so besser zu Lesen !
Ein befreundeter OM hat mir unlängst sein Leid geklagt: bei den vielen Digi-Modes könne er gehörmäßig einfach nicht mehr feststellen, um welche Betriebsart es sich handelt, somit habe er Schwierigkeiten, den Computer richtig einzustellen. Nun ist der Mann – für einen Funkamateur – noch ausgesprochen jung, sollte also mit den modernen Betriebsarten kaum Probleme haben. Bei mir wär`s was anderes: vor 50 Jahren lizenziert - viel mehr als die Theorie des Löschfunkensenders und des 0-V-1 wird keiner von mir erwarten ! Das ist natürlich übertrieben, aber bei dem Durcheinander der vielen neuen Digimodes muss man fast kapitulieren, noch dazu, wenn die einzelnen Modes untereinander natürlich nicht kompatibel sind.Außer man hat Babylon*, aber dazu später.
Neulich bekam ich eine E-mail, die im Zusammenhang mit der Wetterkatastrophein Osttirol, Kärnten, Salzburg usw stand. Man solle doch bekanntgeben, ob und wann man in Pactor, Winmor, Artop oder Vara QRVsei. Dies sei für den Notfunk wichtig.
Das,liebe Funkfreunde, sehe ich aber ganz anders:
Für den Notfunkbetrieb würde ich mir wünschen, wenn ich das dürfte:
a) viele Funkamateure, die mit Notstrom versorgt und im Bedarfsfall auf den hoffentlich bekannten Notfunkfrequenzen QRV sind,
b) dass diese YLs und OMs eine Sprache sprechen, die alle verstehen – am besten Deutsch, hi ! -und dabei ein einfaches, sozusagen idiotensicheres System (FM, SSB) verwenden. Dies deshalb, weil ich mehrfach erlebt habe, dass Funkamateure erhebliche Schwierigkeiten hatten, in ihren Digital-Modes auch wirklich in die Luft zu gehen, oder Sendungen zu entschlüsseln.
c) alsBeispiele für dieses einfache System nenne ich: Empfangs- und Sendebereitschaft auf 145,500 Mhz in FM und eine Ebene darüber selbiges auf 3,643 Mhz in LSB, weiters einige notstromversorgte UKW-Relaisstationen.
Damit wäre eine mehr als österreichweite Vernetzung der Funkamateure mit Leichtigkeit zu realisieren. Und dieses Netz wäre sehr dicht, wenn man von den ca 6000 lizensierten OMs ausgeht, die wohl zumindest 2m-FM betreiben können.
Nun gibtes natürlich auch Funkfreunde, die immer wieder darauf hinweisen,dass es beim Not- und Katastrophenfunk in Fonie ganz leicht passieren könne, dass etwa komplizierte Medikamenten- oder Familiennamen fataler Weise falsch ausgesprochen würden, dass daher der schriftlichen Übermittlung mit Digi-Modes der Vorzug zu geben sei.Das stimmt schon, man darf sich dann aber auch nicht vertippen ! Dafür stimmt die Behauptung nicht, dass „die Katastrophenschutzbehörden Informationen schriftlich verlangen“.Das können sie gar nicht. Und das Netz aus Digi-Mode-Nutzern wäre wohl sehr dünn, auch wenn alle das selbe System benutzten, denn Amtor, Pactor, Winmor, Ardop, Vara und jede Menge andere Systeme bringt man wirklich nur mit dem digitalen Universalsystem Babylon unter einen Hut. Nur: Babylon gibt es leider – noch – nicht !
*Babylon:laut Bibel, altes Testament, sollte in dieser Stadt ein bis in den Himmel reichender Turm errichtet werden. Gott reagierte angeblich mit der „babylonischen Sprachverwirrung“, so dass sich die Arbeiter und Bauherren nicht mehr verständigen konnten und der Bau eingestellt wurde. Heute gibt’s die digitale Sprachverwirrung, die hoffentlich nicht zur Einstellung des Amateurfunks führt, wenngleich schon jetzt viele YLs und OMs anscheinend lieber schreiben, als miteinander zu reden.
Und nun warte ich auf die digitale Steinigung !
73 deOE5AWL , Gust , ADL 508